
Seit zwölf Jahren ist der Turm des Dresdner Rathauses aufgrund fehlender Rettungswege für Besucher geschlossen. Das soll sich ab dem 1. Juli 2025 ändern. Das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung hat gemeinsam mit dem Bauaufsichtsamt und der Feuerwehr dafür ein Konzept entwickelt, um den Turm wieder für Besucher zugänglich zu machen. Zunächst findet ein Testbetrieb vom 1. Juli 2025 bis 31. Oktober 2025 statt. Die Dresden Information übernimmt im Auftrag der Stadt den Buchungsservice und die Betreuung vor Ort.
So wird der Turmbetrieb organisiert
Eine Gruppe von bis zu fünf Personen darf in einem gebuchten Zeitrahmen, begleitet von einem Besucherführer, in die 11. Etage des Dresdner Rathausturmes. Angeboten werden am Sonntag, Montag, Donnerstag und Freitag je drei Touren. Führungsbeginn ist jeweils 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr. Los geht es im Foyer der Goldenen Pforte, Rathausplatz 1. Von dort fährt die Gruppe mit dem Fahrstuhl in die 4. Etage. Dann startet der Aufstieg über 270 Stufen in einem gewendelten, engen Treppenhaus. Auf dem gleichen Weg geht es im Anschluss zurück. Der Auf- und Abstieg dauert jeweils etwa zehn Minuten. Für den Aufenthalt auf dem Turm sind etwa 30 Minuten geplant.
Der Eintritt für Erwachsene kostet neun Euro, ermäßigt (für Schüler, Studenten, Auszubildene, Wehr- und Zivildienstleistende, Empfänger von Arbeitslosengeld, Inhaber Dresden Pass, Inhaber Welcome Card, Menschen mit Behinderung) sechs Euro. Kinder unter sechs Jahren dürfen kostenfrei auf den Turm.
Darüber hinaus hat die Dresden Information weitere exklusive Ideen wie eine Tour mit historisch gekleidetem Türmer und Fotosessions im Rathausturm auch außerhalb der regulären Tourzeiten und innerhalb des Nutzungszeitraumes von 8 Uhr bis 20 Uhr im Angebot. Die Turmführer informieren die Gäste über die Geschichte des Rathauses, des Turmes und über Sehenswürdigkeiten, die von der Plattform zu sehen sind. Gebucht werden können alle Touren ab dem heutigen Dienstag, 24. Juni 2025, unter dresden.de/rathausturm und telefonisch unter 0351 50150234.
Einschränkungen
Für den Aufstieg zum Rathausturm sind, wie bei anderen touristischen Angeboten auch, Sicherheitshinweise zu beachten und zu unterzeichnen. Empfohlen wird der Aufstieg mit festem Schuhwerk und ohne gesundheitliche Einschränkungen. Für Personen, die unter Höhen- und/oder Platzangst, Einschränkungen des Bewegungsapparates, Erkrankungen der Atemwege, Herz-Kreislauferkrankungen oder einer Sehbehinderung leiden, einen Herzschrittmacher tragen oder auf Gehhilfen angewiesen sind, ist der Aufstieg aufgrund des engen Treppenhauses nicht möglich.
Geschichtszeugnisse vor Ort – Fotografien aus der Deutschen Fotothek
Der Turm des Neuen Rathauses, 1905 bis 1910 nach Entwurf von Karl Roth (1875–1932) errichtet, ist mit 100,30 Metern das höchste Gebäude der Innenstadt. Von der Aussichtsplattform in 68 Metern Höhe bietet sich ein fantastischer Blick auf die Dächer Dresdens, bei gutem Wetter auch mit Ausblick bis ins Elbsandsteingebirge. Die Sicht vom Rathausturm zeigt aber nicht nur die städtebauliche Gegenwart, sondern auch Vieles über die gewachsene Struktur der Stadt. Entwicklungslinien werden erkennbar, Brüche und Widersprüche sichtbar.
Im Turmkabinett präsentiert die Deutsche Fotothek in Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden eine kleine Ausstellung historischer Perspektiven, aufgenommen zwischen den Weltkriegen von Walter Hahn (1889-1968) und Walter Möbius (1900-1959).
Die Deutsche Fotothek in der SLUB Dresden ist eines der wichtigsten Bildarchive in Europa mit einem Bestand von rund sieben Millionen Fotografien und einem Online-Angebot von über zwei Millionen Bildmedien.