Instandsetzung auf der Loschwitzer Bauwerkshälfte

Die Maßnahmen der laufenden Grundinstandsetzung der Loschwitzer Elbbrücke zielen darauf ab, das Bauwerk unter der bisherigen Verkehrsbelastung für weitere 30 Jahre sicher betreiben zu können. Die Instandsetzung der Blasewitzer Brückenseite soll ab 2026 parallel zu den nun begonnenen Baumaßnahmen erfolgen. So kann die Dauer der Verkehrseinschränkungen reduziert werden. Die für diese Maßnahmen notwendigen Mittel hat der Stadtrat im aktuellen Doppelhaushalt über den Brückenfonds bereitgestellt. 

Was umfassen die aktuellen Sanierungsmaßnahmen? 

Für vorbereitende Arbeiten gab es seit dem 12. Mai 2025 erste Sperrungen auf dem Blauen Wunder. Bevor das Gerüst aufgebaut werden kann, mussten bestimmte Teile der Brücke, die dringend ersetzt werden müssen, vermessen werden – als Grundlage für die noch folgende Stahlbauplanung. Anschließend wurden die letzten Planungen für die Instandsetzung abgeschlossen. Hierzu gehörten die Gerüstplanung, die Erarbeitung von Anträgen für Genehmigungen – unter anderem beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe – sowie die Herstellung von benötigten Hilfskonstruktionen und Austauschbauteilen vorher im Werk. 

Zu Beginn der Baustelleneinrichtung wurde der Elberadweg am nördlichen Elbufer so angepasst, dass während der Bauzeit eine Durchfahrt unter der Brücke möglich bleibt. Im Anschluss wird ein Hängegerüst unter der Brücke aufgebaut. Später folgt eine abschnittsweise Einhausung. In dieser werden, vor den Augen der Außenwelt verborgen, die Korrosionsschutz- und Stahlbauarbeiten erfolgen. Parallel werden noch die im Mai aufgemessenen und zwischendurch gefertigten Stahlbauteile gewechselt, die eine Voraussetzung für die umfangreichen Gerüstbauarbeiten sind. 

Die Einhausung der Arbeiten ist notwendig, um sowohl die Umwelt vor dem Strahlschutt als auch das entschichtete Bauwerk vor Umwelteinflüssen zu schützen, während die neuen Beschichtungsstoffe aufgetragen werden. Das Blaue Wunder wird in dem Abschnitt einmal vollständig vom alten Korrosionsschutz befreit, von Fachleuten begutachtet und schließlich, nachdem eventuell festgestellte Schäden am Stahl ausgebessert wurden, mit einem neuen Korrosionsschutz versehen. Aus statischen Gründen kann die Einhausung nicht komplett auf einmal über die gesamte Brückenhälfte gebaut werden. Deswegen ist es notwendig, insgesamt sieben Einzelabschnitte herzustellen, von denen immer zwei Abschnitte parallel bearbeitet werden. Nur der Loschwitzer Pylon wird am Ende als einzelner Abschnitt saniert. 

Verkehrsregelung

Für den Verkehr bleibt die Brücke – mit wenigen nächtlichen Ausnahmen zum Auf- und Umbau über der Fahrbahn – offen. Der Zustand soll der bereits bekannten Verkehrsführung aus der Baumaßnahme des mittleren Abschnitts von 2022/2023 ähneln. Der motorisierte Verkehr wird in die Brückenmitte verlegt, damit an den Seiten der Fahrbahn gearbeitet werden kann. Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr können die Brücke weiterhin wie gewohnt nutzen. Fußgänger können das Bauwerk über den Fußweg auf der elbabwärts gelegenen Seite überqueren. Die Sicherheit der Passanten wird durch Schutzeinrichtungen gewährleistet.

Die Arbeiten für die Instandsetzung der Loschwitzer Bauwerksseite wurden an das Bauunternehmen Leonhard Weiss GmbH & Co. KG als Generalunternehmer vergeben. Die Vergabesumme für den Bauauftrag beläuft sich auf ca. 17,5 Millionen Euro. Ein Anteil von bis zu 50 Prozent der Baukosten wird durch den Freistaat Sachsen im Rahmen der Förderung des kommunalen Straßenbaus gefördert.

Prüfung einer alternativen Elbquerung erst ab 2050 sinnvoll

Mit den nun beginnenden Sanierungsmaßnahmen ist davon auszugehen, dass die Loschwitzer Brücke in den kommenden rund 30 Jahren funktionsfähig und kein Ersatzstandort erforderlich ist. Eine Standortsuche und -bewertung für mögliche alternativen Brückenstandorte ist erst in etwa 20 bis 25 Jahren sinnvoll, wenn die Frage einer erneuten Sanierung versus Neubau erneut betrachtet werden muss. Da die dann geltenden Rahmenbedingungen (Verkehrsaufkommen, gesetzliche Vorschriften etc.) heute nicht bekannt sind, ist eine Untersuchung heute nicht zweckmäßig. Ein Beispiel: Die Verkehrsmenge auf dem Blauen Wunder ist seit 2009 bis heute um 33 Prozent gesunken – von 34.000 Kfz auf aktuell 23.000 Kfz. Wie sich die Verkehrszahlen bis 2050 und darüber hinaus entwickeln, bleibt abzuwarten. Zudem ist im vom Stadtrat beschlossenen Haushalt kein Geld für eine solche Untersuchung vorgesehen.


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