Radroute Ost: Radverkehr nimmt deutlich zu

Die Radroute Ost wird von den Dresdnerinnen und Dresdnern intensiv genutzt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit der Fakultät Verkehrswissenschaften der Technischen Universität Dresden. Zwischen 1.000 und 1.500 Radfahrer im 10-Stunden-Zeitraum wurden gezählt. Auf einigen Abschnitten entspricht das einer Steigerung des Radverkehrsaufkommens um bis zu 166 Prozent. Gleichzeitig wurden wichtige Erkenntnisse zu Verkehrsverhalten, Sicherheit und Akzeptanz gewonnen, aus denen nun konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.

Ab Montag, 15. September 2025, werden daher 54 zusätzliche Radpiktogramme auf der Radroute Ost angebracht. Eine Analyse der Sicherheitsstreifen hatte ergeben, dass viele Radfahrer im sogenannten „Dooring-Bereich“ unterwegs sind – also zu nah an parkenden Autos. Die Piktogramme verdeutlichen die Radverkehrsführung außerhalb des Dooring-Bereichs. Außerdem wurden zum 1. September bereits im Bereich der Laubestraße gegenläufige Einbahnstraßen für den Kfz-Verkehr eingerichtet, um diesen stärker auf das Hauptstraßennetz zu verlagern und Schleichverkehr durch das Wohngebiet zu reduzieren.

Evaluationsergebnisse zur Sicherheit im Rad- und Fußverkehr und zur Nutzung der Radroute Ost

In einer Nutzerbefragung bewertet die Mehrheit der Radfahrer die Radroute als gut oder sehr gut. Allerdings nehmen rund 50 Prozent der Befragten den Kfz-Verkehr als zu viel und konfliktreich wahr. 60 Prozent bewerten die gefahrenen Kfz-Geschwindigkeiten als zu hoch.
Datenerhebungen bestätigen diese Wahrnehmung: Geschwindigkeitsmessungen ergaben, dass ein erheblicher Teil der Kfz-Fahrer schneller als die erlaubten 30 km/h unterwegs ist. Durchschnittlich wurden 32 bis 34 km/h gemessen. Der mittlere Überholabstand beträgt knapp weniger als 1,50 Meter. In schmalen Abschnitten wird der Mindestüberholabstand teilweise stark unterschritten.
Aus der Entwicklung der Kfz-Mengen kann kein eindeutiger Trend abgeleitet werden. Während der Kfz-Verkehr auf der westlichen Comeniusstraße um bis zu 84 Prozent zurückging, stiegen die Verkehrsmengen östlich der Schlüterstraße um bis zu 52 Prozent. Dies liegt vor allem an neuen Vorfahrtsregelungen und der Umfahrung von Hauptverkehrsstraßen.
Die Untersuchungen der TU Dresden zeigten außerdem einen erheblichen Anteil an Durchgangsverkehr in den östlichen Abschnitten der Route.
Seit Einrichtung der Radroute werden Schritt für Schritt die Kreuzungen mit Gehwegvorstreckungen und barrierefreien Querungsstellen umgebaut. Das nützt allen Verkehrsteilnehmern. Das Parken im Kreuzungsbereich wird effektiv verhindert und durch die Einengungen verringern sich Geschwindigkeiten beim Abbiegen, während gleichzeitig die Übersichtlichkeit steigt. Fußgänger können leichter queren und die Verkehrssicherheit erhöht sich für alle. 

Welche Maßnahmen folgen noch?

Die Radroute Dresden Ost wird gut angenommen, bietet aber noch Potenzial für Verbesserungen. Neben den nun umzusetzenden Radpiktogrammen sollen noch weitere kleine Umgestaltungen und Untersuchungen folgen. So werden an untergeordneten Straßen Wartelinien geprüft, um die Vorfahrtsregelung zu verdeutlichen. Ergänzend erfolgen auch noch weitere Untersuchungen: Eine Beobachtung der Unfallentwicklung, insbesondere an der Kreuzung Laubestraße/Müller-Berset-Straße, Geschwindigkeitsmessungen im Kfz-Verkehr im Bereich Glashütter Straße, zur Prüfung für eine gegenläufige Einbahnstraßenregelung und eine Auswertung der Stadtradeln-Daten, um die Nutzung der Radroute und ihre Einbindung ins Radnetz genauer zu betrachten. 


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