Kommunaler Wärmeplan vorgestellt

Dicht besiedelte Stadtteile: Fernwärme spielt Hauptrolle

Der Ausbau und die Verdichtung des Dresdner Fernwärmenetzes ist in den dichtbesiedelten Gebieten zentraler Baustein für eine erfolgreiche Wärmewende. Folgerichtig wurden die Ergebnisse aus dem Fernwärmetransformationsplan der SachsenEnergie in die Wärmeplanung aufgenommen.  Mit der Integration verschiedener erneuerbarer Energiequellen und Technologien in das Gesamtsystem wird die SachsenEnergie bis 2030 ca. 30 Prozent und bis 2040 mindestens 80 Prozent der gelieferten Fernwärme ergrünen. So liefert die Fernwärme für dicht besiedelte urbane Räume einen entscheidenden Dekarbonisierungsbeitrag und kann das volatile Stromsystem stabilisieren. Der Kommunalversorger deckt derzeit fast 50 Prozent des Heizwärmebedarfes in der Landeshauptstadt mit Fernwärme. Weitere Ausbaugebiete und Verdichtungspotentiale wie aktuell in Löbtau wurden geprüft und sind in die Wärmeplanung eingeflossen. 

Kleinere Wohngebiete: Fokus liegt auf Nahwärme

In Gebieten mit mittleren Wärmebedarfen, welche nicht wirtschaftlich an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, aber eingeschränkte Wärmequellenpotentiale für dezentrale Lösungen besitzen, wird der Fokus auf den Auf- und Ausbau von Nahwärmenetzen gelegt. In Dresden gibt es bereits einige kleinere Nahwärmenetze, welche auch teilweise erweitert werden können. Der mögliche Wärmequellen- und Technologiemix dieser Wärmenetze ist lokal sehr unterschiedlich. Die Dresdner Wärmewendestrategie sieht, ähnlich wie für die Fernwärme, auch für neue Nahwärmenetze einen nicht-strombasierten Spitzenlasterzeuger vor, d.h. dass diese Wärmenetze die Stromnetze an Tagen mit „kalten Dunkelflauten“ entlasten können. Ergänzend soll in den ausgewiesenen Teilgebieten des Wärmeplanes bis zu dessen Fortschreibung die Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff durch den Netzbetreiber geprüft werden.

Dünnbesiedelte Gebiete: Dezentrale Lösungen am sinnvollsten

Die Wärmelösungen für Gebiete mit lockerer Wohnbebauung sind sehr vielfältig und standortspezifisch. Sie reichen von der Nutzung der Luftwärme, der oberflächennahen Geothermie, über Biomasse bis zu kleinen Gebäude- und Nachbarschaftsnetzen. Auch die unterschiedlichen Sanierungs-, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sind komplex, sodass hier dringend eine passende Beratung empfohlen wird. Der digitale Dresdner Energielotse soll dazu mittels Infothek und Energieatlas eine erste Orientierung, sowie passende Ansprechpartner bereitstellen. Es ist online unter www.dresden.de/energielotse zu finden.

Wärmewendedialog II

Der Entwurf des Wärmeplans und dessen Umsetzung werden am Montag, 29. September 2025, von 18 bis 20.30 Uhr im Plenarsaal des Neuen Rathauses, Rathausplatz 1, im Wärmewendedialog II öffentlich vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter https://mitdenken.sachsen.de/1056910 wird gebeten.
Die Veranstaltung wird auch im Livestream unter www.dresden.de/waermeplanung übertragen. Hierfür ist keine Anmeldung notwendig.

Vor-Ort-Dialog in den Stadtbezirksbeiräten Loschwitz und Blasewitz auch im Livestream

Der Entwurf des kommunalen Wärmeplan wird zudem seit Mitte September bis voraussichtlich Mitte November in allen Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräten öffentlich vorgestellt. Dabei stehen neben den Ergebnissen für die Gesamtstadt vor allem die Erkenntnisse für die jeweiligen Stadtbezirke im Vordergrund.
Die Sitzungen am 30. September 2025 im Stadtbezirksbeirat Loschwitz sowie am 1. Oktober 2025 im Stadtbezirksbeirat Blasewitz werden als Livestream übertragen. Sie erreichen diese unter den folgenden Links:
Loschwitz (30. September 2025, 18.30 Uhr): https://youtube.com/live/ug4EJvkuInw
Blasewitz (1. Oktober 2025, 17.30 Uhr): https://www.youtube.com/live/zjjdB8zG3dc

Hintergrund

Bereits im April 2024 stellte die Landeshauptstadt Dresden erste Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung öffentlich vor. Seitdem wurden die Analysen weiter vertieft – unter anderem durch Untersuchungen zu neuen Wärmenetzgebieten und Vergleiche verschiedener Heiztechnologien. Dabei wurden sowohl einzelne Gebäude als auch ganze Quartiere betrachtet und lokale Wärmequellen einbezogen.

Auf dieser Grundlage entstand ein Zielszenario, das zeigt, wo künftig Wärmenetze sinnvoll sind, wo dezentrale Lösungen besser passen und in welchen Gebieten noch weiterer Prüfbedarf – etwa für Wärme- oder Wasserstoffnetze – besteht. Zudem wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet, die den Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Wärmeversorgung aufzeigen. Der fertige Wärmeplan soll Anfang 2026 dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.


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