Projekt „Ukrainisches Zentrum“ in Dresden startet

Die Integration von ukrainischen Geflüchteten in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft wird weiter gestärkt. Nach intensiven Gesprächen zwischen dem Ausländerrat Dresden e. V., dem Plattform Dresden e. V. und der Stadtverwaltung wurde eine tragfähige Lösung für das Projekt „Ukrainisches Zentrum“ erzielt. Damit kann das vom Stadtrat für die Jahre 2025 und 2026 beschlossene Integrationszentrum seine Arbeit aufnehmen. Der Stadtrat hat hierfür jährlich bis zu 100.000 Euro Fördermittel bereitgestellt.

Das Budget wird aufgabengerecht zwischen den beiden Vereinen aufgeteilt: Der Ausländerrat Dresden e. V. beantragt 50.000 Euro, die verbleibenden Mittel sollen – vorbehaltlich der für 2026 verhängten Haushaltssperre – an den Plattform Dresden e. V. gehen. Neben aktualisierten konzeptionellen Grundlagen legen beide Partner einen überarbeiteten Kosten- und Finanzierungsplan beim Sozialamt vor. Der Bewilligungsbescheid ist für November vorgesehen. Den vorfristigen Maßnahmenbeginn hatte das Sozialamt bereits für Oktober zugesichert.

Zwei Partner – ein Ziel

Herzstück der Kooperation ist eine gemeinsame und gleichsam arbeitsteilige Realisierung des Projektauftrags. Beide Partner setzen sich zusammen dafür ein, die Integration ukrainischer Schutzsuchender in den regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie in die Stadtgesellschaft zu fördern und den Zugang zu Regelinstitutionen zu erleichtern. Ziel ist es, Geflüchtete dabei zu unterstützen, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln und Kräften zu bestreiten.

Erfahrene Lotsen

Das Projekt „Ukrainisches Zentrum“ übernimmt eine Lotsenfunktion für Geflüchtete aus der Ukraine. Konkret geht es um Koordinierung und niedrigschwellige Integrationsarbeit. Um die Übergänge in die vorhandenen Strukturen in Dresden weiter zu stärken, betreibt der Ausländerrat Dresden e. V. befristet bis Ende 2026 eine Koordinierungsstelle, die ukrainische Ratsuchende begleitet, deren spezifische Anliegen berücksichtigt und eine zielgerichtete Weiterleitung an bestehende Regeldienste sicherstellt. Der Plattform Dresden e. V. wird als ehrenamtlicher Trägerverein gezielte Maßnahmen zur sozialen und gesellschaftlichen Integration der ukrainischen Kriegsgeflüchteten umsetzen.

Kontakt

Die Koordinierungsstelle des Ausländerrats Dresden e. V. befindet sich im ON-Zentrum, Haus B, 2. Etage an der Werdauer Straße 1-3, 01069 Dresden und ist erreichbar per E-Mail an info@auslaenderrat.de. Die Anlaufstelle des Plattform Dresden e. V. befindet sich im Untergeschoss der QF-Passage an der Töpferstraße 10, 01067 Dresden und ist erreichbar per E-Mail an info@plattform-dresden.de.

Perspektive nach 2026

Nach Abschluss des Projekts stehen ab 2027 die Migrationssozialarbeit sowie die Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zugewanderte als verlässliche und dauerhafte Ansprechpartner zur Verfügung.

Hintergrund

In Dresden leben derzeit etwa 10.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter etwa 8.100 Schutzsuchende, die infolge des russischen Angriffskriegs seit dem 24. Februar 2022 ihre Heimat verlassen mussten. Derzeit sind rund 150 von ihnen in städtischen Unterkünften untergebracht. Ukrainische Kriegsgeflüchtete haben von Beginn an Zugang zum Arbeitsmarkt und zu den Regelinstitutionen. Dazu gehören insbesondere die Angebote des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, des Sozial- und Jugendamts sowie der Volkshochschule. Auch Kindertageseinrichtungen, Schulen, Gesundheitsdienste und das breite Engagement von Vereinen und Ehrenamtlichen tragen wesentlich zur Integration bei. 

Bis Ende 2024 gab es mit dem „Ukrainischen Koordinierungszentrum“, das im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters angesiedelt war, zudem eine zentrale städtische Anlaufstelle, die seit 2022 als erste Kontakt- und Koordinierungsinstanz für die ukrainische Community in Dresden fungierte. Um nach deren Ende letzte noch verbliebene Lücken im lokalen Hilfesystem zu schließen, hatte der Stadtrat im März 2025 beschlossen, befristet für die Jahre 2025 und 2026, Fördermittel für ein „Ukrainisches Zentrum“ bereitzustellen. 
Die genaue Modalität, wie die Trägerschaft dieses „Ukrainischen Zentrums“ erfolgen sollte, war im Beschluss nicht festgelegt und deshalb durch die Stadtverwaltung noch zu klären. Deshalb führte die Stadt ein Interessenbekundungsverfahren durch. Dessen Ziel war es, einen oder mehrere geeignete Träger mit dem am besten geeigneten Konzept transparent und rechtskonform gemäß den haushalts- und zuwendungsrechtlichen Vorgaben zu bestimmen. Der Ausländerrat Dresden e. V. ging dabei als Erstplatzierter hervor (siehe PM vom 9. Juli 2025). Alle am Interessenbekundungsverfahren beteiligten Vereine hatten danach dennoch die Möglichkeit, einen Projektantrag zu stellen. Dafür haben sich der Ausländerrat Dresden e. V. und der Plattform Dresden e. V. auf eine Kooperation verständigt.


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