Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt ist fertig saniert

Ein Kunstwerk ist zurück

Im Brunnenbecken, welches einen Durchmesser von 15 Metern hat, sorgen rund 160 Düsen für sieben verschiedene, aufeinanderfolgende Wasserbilder. Der Gesamtdurchlauf aller Wasserbilder dauert etwa 45 Minuten. Genau wie der Original-Brunnen wurde der sanierte Brunnen mit Unterwasserleuchten ausgestattet, jetzt jedoch mit zeitgemäßer LED-Technik. Die Plastik, die sich in der Mitte des Brunnens erhebt, ist zirka vier Meter hoch. Blickpunkt ist die Metallkugel. Für ihre Restaurierung wurden die rund 9.283 Euro Spenden verwendet. Nicht sichtbar ist die gesamte Brunnentechnik, die mit viel Aufwand erneuert wurde und auch einen neuen Platz im Untergrund bekam. Die alte Brunnenstube (Unterirdisches Bauwerk in der unmittelbaren Nähe eines Brunnens. Es beherbergt die Technik, die zum Betrieb des Brunnens notwendig ist.) befindet sich unter den Platanen. Sie zu sanieren, war ohne Eingriff in den Baumbestand nicht möglich. Saniert wurden auch die Original-Bänke aus dem Umfeld des Brunnens – vielen Dresdnerinnen und Dresdnern dürften sie von historischen Aufnahmen des Brunnens gut bekannt sein.

Planung, Bau und Finanzierung

Das Büro Harms+Schubert Freie Architekten aus Dresden verantwortete die Planung und Bauüberwachung für die Erneuerung des Brunnenkörpers und die Sanierung der denkmalgeschützten Waschbetonelemente. Das Ingenieurbüro Ralph Ziehn aus Weimar war mit der Planung und Baubetreuung der Springbrunnentechnik beauftragt. Die Bauunternehmung Hartmann Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH aus Rechenberg-Bienenmühle führte Abbruch, Tiefbau und Betonbau aus. Die Sicherung und Sanierung der historisch wertvollen Waschbetonteile des Brunnens sowie die Herstellung originalgetreuer Ersatzbetonteile übernahm die Firma Stuck-Lowe GmbH aus Großpösna. Die Firma Wassertechnik Dresden GmbH baute die Wassertechnik ein.

Kosten und Finanzierung

Die Sanierung des Brunnens kostete rund 2,1 Millionen Euro: 300.000 Euro für die Planungsleistungen und 1,8 Millionen Euro für die Bauarbeiten, Betonwerksteinarbeiten und die Wassertechnik. Die Landeshauptstadt Dresden finanzierte aus Eigenmitteln 1,52 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen förderte das Projekt mit 570.000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege 2021 – Zuschüsse für Kulturdenkmale mit überörtlicher Bedeutung. Hinzu kommen Spenden in Höhe von rund 9.282 Euro.

Aspekte des Denkmalschutzes

Alle Arbeiten wurden eng mit der unteren Denkmalschutzbehörde im Dresdner Amt für Kultur und Denkmalschutz sowie mit mehreren Referaten des Landesamtes für Denkmalpflege abgestimmt. Grundlage war die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für das Bauvorhaben vom Juli 2022. Es umfasste die denkmalgerechte Sanierung des Brunnenkörpers unter weitgehender Wiederverwendung vorhandener Originalbausubstanz. Gut umsetzbar war dieser denkmalpflegerische Leitgedanke bei der zentralen, aus Beton und Edelstahl bestehenden radialen Skulptur des Brunnens, der inneren Beckeneinfassung und dem umlaufenden Plattenpodest. Vorhandene Risse, Schäden an der Bewehrung, Abplatzungen und dergleichen wurden durch Kunststeinrestaurierung behoben. 

Die äußere Beckeneinfassung war durch herstellungsbedingt eingelagerte Salze hingegen derart geschädigt, dass es nicht möglich war, diese Teile des Brunnens zu erhalten oder wieder zu verwenden. Sie wurden originalgetreu nachgefertigt. Die Wassertechnik war ebenfalls nicht mehr zu verwenden. Sie und Bauteile des Schachtes wurden zurückgebaut. Sämtliche zu erhaltende Einzelteile des Brunnens wurden in der Bauphase dokumentiert, behutsam geborgen, eingehend auf Schäden untersucht und saniert.

Im unmittelbaren Umfeld des Brunnens wurden die vor Baubeginn geborgenen Wiedemannplatten (sind großformatige, befahrbare Betonplatten – 120 mal 120 Zentimeter – mit einer veredelten Oberfläche in unterschiedlichen Farben, die in den 1970er und 1980er Jahren in Dresden auf Plätzen verbaut wurden. Weitere Beispiele in Dresden u. a: Neustädter Markt, Glasbrunnenplatz, Robotron-Gelände. Benannt wurden die Platten nach dem Chef des damaligen Herstellerbetriebs, dem VEB Betonwerk Dresden in Cossebaude.) wieder eingebaut, so dass auch das unmittelbare Umfeld des Brunnens unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellt ist.

Sanierung des Brunnenumfeldes

Für die umfassende Sanierung des Brunnenumfeldes einschließlich der Bepflanzung der Hochbeete wurde mit der Planung begonnen. Wegen fehlender finanzieller Mittel ist derzeit nicht absehbar, wann die Arbeiten ausgeführt werden können. 


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